Karte (Kartografie) - Nida (Litauen) (Nida)

Nida (Nida)
Nida (Nehrungskurisch: Nīde, ) ist eine Ortschaft in Litauen und Sitz der Gemeindeverwaltung der Gemeinde Neringa auf der Kurischen Nehrung an der Ostsee. Der Ort befindet sich auf der Haffseite der Nehrung.

Nida war ursprünglich, wie die ganze Kurische Nehrung, vom baltischen Volk der Kuren besiedelt. Erste urkundliche Erwähnung fand Nida 1385 in Dokumenten des Kreuzritterordens. Die ursprüngliche Lage des Ortes bis 1675 lag gut fünf Kilometer weiter südlich jenseits der Hohen Düne am Grabscher Haken (prußisch grabis = Berg). Die zweite Dorflage von Nidden – verursacht durch Versandung – befand sich von etwa 1675 bis in die 1730er Jahre direkt am Haffstrand, etwa auf der Höhe des Grabscher Haken. Der Name Nidden leitet sich ab von prußisch neid, nid, nida: fließen, auf- und abtauchen.

Nidden lag an der Poststraße von Königsberg nach Memel.

1709 wurde nahezu die gesamte Bevölkerung von Nidden durch die Pest dahingerafft. Der von Agnes Miegel in ihrem Gedicht Die Frauen von Nidden geschilderte Pestfriedhof liegt etwas südlich der zweiten Ortslage.

Durch nochmalige Versandung war man 1730 erneut gezwungen, den Ort vor der Parnidis-Düne ein drittes Mal aufzubauen. Nida wurden die kleinen Dörfer Skruzdynė (nehrungs-kurisch „skruzde“: Ameise) und Purwin (prußisch purwins: schmutziger Ort, Sumpf; litauisch Purvynė) angegliedert. Heute ist Nida mit 1500 ständigen Einwohnern die größte Ortschaft der Kurischen Nehrung. Nida liegt 48 Kilometer von Klaipėda und vier Kilometer von der Grenze zur Russischen Föderation entfernt.

Bis 1919 gehörte Nidden zum Deutschen Reich; mit Abschluss des Vertrages von Versailles 1919 wurde der Ort dem Völkerbund-Mandatsgebiet Memelland zugeteilt (mit einer Grenze zu Ostpreußen einige Kilometer südlich, etwa an der heutigen Grenze zur russischen Oblast Kaliningrad im Bereich der Hohen Düne, Parnidžio Kopa); von 1923 bis 1939 gehörte es zum unabhängigen Litauen, 1939 bis 1945 wieder zum Deutschen Reich und von 1945 bis 1990 zur Litauischen Sozialistischen Sowjet-Republik, seitdem zum erneut unabhängigen Litauen.

Fast alle Einwohner von Nidden – wie der gesamten Kurischen Nehrung – flüchteten 1944/45 vor der anrückenden Roten Armee nach Westen. Die sowjetischen Truppen besetzten Nidden im Februar 1945. Die Evangelisch-Lutherische Fischerkirche wurde restlos geplündert, der alte Fischerfriedhof mit seinen hölzernen kurischen Grabdenkmälern (Kurenkreuze) verwüstet, die Bilder und die Bildersammlung von Ernst Mollenhauer von Soldaten verheizt. Die schweren hölzernen Fischerkähne, die Kurenkähne mit ihren charakteristischen Wimpeln, wurden im Haff versenkt. Die Kurische Nehrung mit Nida wurde militärisches Sperrgebiet, hermetisch abgeriegelt bis 1961. Die Neubesiedlung erfolgte mit Bewohnern anderer Sowjetrepubliken, nicht vorrangig mit Litauern.

Besonders nach Erlangung der litauischen Unabhängigkeit 1991 wurde ein sehr erfolgreicher Wieder- und Neuaufbau von Nida betrieben, beflügelt nicht zuletzt durch den Tourismus.

 
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